Sonntag, 4. November 2012

Bau einer Lochkamera Teil 2


Das Loch

 

Nach den Formeln aus Teil 1 können wir die Größe des Loches bestimmen. Jetzt müssen wir es auch richtig anfertigen. Wir brauchen dazu eine Nadel, ein Holzbrett und etwas dünnes Blech. Das Blech von einem Teelicht, einer Gertränkedose oder eines gekauften Kuchens ist gut geeignet. Um ein Loch in das Blech zu bekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich beschreibe euch, wie ich es mache. Andere Möglichkeiten findet ihr auf den verlinkten Seiten.

Zuerst schneide ich mir ein kleines Stückchen Blech aus, dann reibe ich es auf dem Brett glatt, pikse ein Loch in das Blech, während ich die Nadel dabei zwischen den Fingern drehe. Danach glätte ich die Kanten des Loches, indem ich wieder das Blech auf dem Brett reibe. Zum Schluss muss ich das Loch noch reinigen, indem ich die Nadel wieder durch das Loch stecke und sie zwischen den Fingern drehe. Aber auch einzelne Pinselhaare sind gut zum Reinigen geeignet.

Jetzt müssen wir das Loch mit einer Lupe begutachten. Die Ränder des Loches müssen schön glatt sein, damit wir auch möglichst scharfe Bilder machen können. Die Größe des Loches müssen wir ebenfalls überprüfen. Ich finde am einfachsten geht es, indem wir einen Messschieber auf das Maß einstellen, welches unser Loch haben soll und dann den Schlitz des Messschiebers mit dem Loch, welches wir gemacht haben, vergleichen.

Stativgewinde


Ein Gewindeadapter mit einem Cent als Größenvergleich
Eine Lochkamera braucht sehr lange Belichtungszeiten. Jede Bewegung der Kamera während der Belichtung wird dabei von dem Negativ aufgenommen. Da wir manchmal minutenlang belichten müssen, sollte die Kamera auf einem festen Untergrund stehen. Nicht überall gibt es einen geeigneten Baumstumpf, einen Stein oder eine Bank. Damit man sie überall aufstellen kann, sollte eine Lochkamera einen Anschluss für ein Stativ haben. Am günstigsten und einfachsten ist es, einen Gewindeadapter von 1/4" zu 3/8" zu nehmen. Dieser kann an die Teedose geklebt werden. In die edlere Kamera aus Holz können wir diesen Adapter in eine passende Bohrung auch einleimen. Doch Vorsicht! Wir dürfen kein Loch in die Kamera machen.






Der Verschluss

 

Bei einer Lochkamera brauchen wir auch einen Verschluss. Der Verschluss ist ein Bauteil einer Kamera, mit dem die Zeit der Belichtung geregelt wird. Da eine Lochkamera nur Langzeitaufnahmen macht, ist es nicht notwendig diesen Verschluss automatisch auszuführen. Schon etwas Isolierband reicht, um das Loch der Kamera zu verschließen. Um das Loch bei der Dosenkamera zuzukleben, rate ich euch schwarzes Isolierband zu benutzen. Bei einer schönen selbstgebauten Kamera aus Holz, die schon deshalb edler aussieht als eine Kamera aus Pappe, ist es ein Stilbruch, den Verschluss mit einem Klebestreifen zu bedienen. Ein Schieber aus Holz oder ein Metalldeckel passen da schon eher.



Kamera aus Holz

 

Ich baue meine Kamera aus einer Sperrholzplatte und Bastelsperrholz. Da das Material (ein Reststück, welches ich günstig bekommen habe) dicker ist, als der Rahmen der Planfilmkassette, säge ich in die senkrechten Seitenteile der Kamera, für die Planfilmkassette passende, Ecken. Auch in das Unterteil muss eine entsprechende Aussparung in das Holz geschnitzt werden. Planfilmkassetten haben eine Kante im oberen Bereich, daher muss auch für diese Lichtschutzkante eine entsprechende Aussparung gemacht werden. So wie ich die Kamera baue, ist es recht aufwendig und man muss sehr genau arbeiten. Daher ist es in dieser Weise eher etwas für fortgeschrittene Holzbastler. Andere Möglichkeiten zum Bau einer Lochkamera findet ihr in den Links an der rechten  Seite („ Lochkamera“ und „ Die Lochkamera im Eigenbau“)